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Hören Sie Musik, mindestens 25 Minuten drei Mal die Woche

Hören Sie Musik, mindestens 25 Minuten drei Mal die Woche.

Blutdruck

Allgemein bekannt ist, dass man durch Sport, Gewichtsverlust und eine Umstellung der Ernährung erhöhte Blutdruckwerte senken kann. Weniger bekannt ist, daß auch Maßnahmen, die sich positiv auf Geist und Seele auswirken, gut für den Blutdruck sind.
„Body and Mind“ ist eine neue Kategorie in einem aktuellen Positionspapier der internationalen Blutdruckgesellschaft vom Januar 2024. Neben der Empfehlung für ausreichenden Schlaf (7-9 Std. pro Nacht) und Stressreduktion (z.B. durch Achtsamkeit, Meditation oder Yoga 30 min/Tag) wird auch zu regelmäßigem Musikhören geraten: „Hören Sie Musik, mindestens 25 Minuten drei Mal die Woche.“
Studien haben gezeigt, daß durch regelmäßiges Hören klassischer Musik eine Blutdrucksenkung systolisch von durchschnittlich 6,6 mmHg erreicht wird. Das entspricht etwa der Blutdrucksenkung, die man erreicht, wenn man 6 kg abnimmt.

Herzfrequenz und Herzfrequenzvariabilität – Musiktherapie, eine Herzensangelegenheit

Die Herzfrequenz und die Herzfrequenzvariabilität spiegeln die Funktion des autonomen, also des unbewussten, Nervensystems wider. Dieses System regelt Herzschlag, Atmung, Verdauung und Stoffwechsel ohne daß wir es bewusst wahrnehmen.
Der Herzschlag wird ständig an die äußeren Anforderungen angepasst, um das Herz-Kreislauf-System stabil zu halten. Daher variiert auch die Herzfrequenz ständig, mal schlägt das Herz schneller, mal langsamer.
Ein junges, gesundes Herz ist dabei besonders variabel, ein altes, krankes Herz schlägt starr – wie ein Metronom. Interessanterweise ist ein starr schlagendes Herz auch bei herzgesunden Menschen zu beobachten, die unter einem Burnout-Syndrom leiden.

Gut für die Lebenserwartung ist eine niedrige Ruhe-Herzfrequenz und eine hohe Herzfrequenzvariabilität.
Studien haben den Effekt von Musiktherapie auf die Herzfrequenz und die Herzfrequenzvariabilität untersucht und herausgefunden, dass die Herzfrequenz durch Musiktherapie positiv beeinflusst werden kann.
Bei der Herzfrequenzvariabilität konnte dies nicht eindeutig belegt werden.

Ist es besser Musik zu hören oder selbst Musik zu machen?

Eine Studie der British Academy of Sound Therapy fand heraus, dass Singen die Hormone und Neurotransmitter zum Positiven verändert. Stresshormone wie Adrenalin werden reduziert, das Belohnungshormon Dopamin sowie die Glückshormone (sog. Endorphine) steigen an.
Daneben kommt es beim regelmäßigen Singen zu einem Anstieg des IgAs, einem wichtigen Bestandteil des Immunsystems, der zu einer Verbesserung der Immunabwehr führt. Ähnliche Effekte sind auch bei Instrumentalmusik zu beobachten.
Singen verbessert außerdem die Herz- und Lungenfunktion. Lieder, die die anhaltende Atmung fördern, stärken die Lunge, reduzieren Stress und erhöhen die Sauerstoffversorgung aller Körperteile.  
Alle diese Effekte sind beim reinen Musikhören geringer ausgeprägt, also greifen Sie am besten selbst zum Mikrofon!

Welche Musik hat den besten Effekt?

Mit diesem Thema hat sich u.a. Herr Prof. Trappe, ehemals Professor für Kardiologie an der Ruhr-Uni Bochum und passionierter Organist, befasst. Er verfasste mehrere kleinere Studien, in denen er jeweils 60 Probanden über 20-25 Minuten unterschiedliche Musik hören ließ. Es zeigte sich, dass klassische Musik wie Bach, Mozart und Strauss den besten Effekt auf den Blutdruck zeigten. ABBA und Heavy Metal taten dies nicht.
Es zeigte sich, dass insbesonders „ruhige“ Musik mit langsamem Tempo, langen Legato-Phasen und wenig ausgeprägter Dynamik als günstig für das Herz-Kreislauf-System gelten. Die Musik von Mozart und Bach zeichnet sich zudem durch ein hohes Maß an Periodizität aus, dazu zählen z.B. die Wiederholungen von Tönen und Intervallen sowie der Einsatz von Kadenzen und Umkehrungen. Eine Studie mit Herzinfarktpatienten konnte einen positiven Effekt von Mozart auf den Blutdruck beobachten, die Musik der Beatles erzielte diesen Effekt nicht.  
Ungeachtet dieser Ausführungen hat schnelle Musik auch Ihre Berechtigung. Pop- oder Rockmusik werden z.B. zur Motivations- oder Leistungssteigerung im Alltag und im Sport verwendet.

Was sind Nebenwirkungen von Musik?

Musik muss individuell ausgewählt werden, denn sie kann zu starken Emotionen führen. Diese können positiv, aber auch negativ sein, sogar Ängste, Depressionen oder Aggressionen sind möglich, aber in den meisten Fällen tut uns Musik gut.

Mehr Informationen zu diesem Thema bei der Deutschen Herzstiftung
herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/psyche-und-stress/stressabbau-musik-cd-stress-musik

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