08-02-24
Herzstolpern: harmlos oder gefährlich?
Fast jeder kennt das Phänomen, plötzlich setzt das Herz aus oder überschlägt sich. Manchen stockt der Atem dabei, andere spüren einen Druck auf der Brust oder Schwindel. Das alles kann sehr beunruhigend sein. Doch was steckt dahinter?
Der Taktgeber des Herzens ist der Sinusknoten. Er setzt elektrische Impulse, die über Leitungsbahnen an die Herzvorhöfe und - kammern weitergeleitet werden und so zur Kontraktion des Herzens führen. Es gibt allerdings auch untergeordnete Rhythmuszentren, die gerade in Ruhe dazwischenfunken können. Das führt zu Herzstolpern, Mediziner sprechen von Extrasystolen.
Bei bis zu 75 % der herzgesunden Menschen lassen sich Extrasystolen nachweisen. Tastet man den Puls, so spürt man zwei Schläge schnell hintereinander und dann eine Pause. In der Fachsprache sagt man „kompensatorische“ Pause. Sie ist normalerweise sehr kurz und harmlos, wird von manchen Menschen aber als bedrohlich wahrgenommen, weil die Sorge besteht, das Herz könne ganz aufhören zu schlagen. Zum Glück ist diese Sorge unbegründet.
Das Herz schlägt ca. 100 000 Mal pro Tag. Bis zu 500 Extrasystolen pro Tag sind völlig normal und unbedenklich. Wenn allerdings die Anzahl der Extrasystolen 10000 – 20 000 / Tag übersteigt kann es sein, dass die Herzfunktion darunter leidet. In diesem Fall kann eine medikamentöse oder eine Therapie mittels Herzkatheter notwendig werden.
Was sind die Ursachen des Herzstolperns?
Vermehrte Extrasystolen können beispielsweise bei Kalium- oder Magnesiummangel auftreten. Schilddrüsen- oder Infektionskrankheiten können ein Auslöser sein. Aber auch Stress, Schlafmangel, zuviel Kaffee – oder Alkoholkonsum können zu diesem Phänomen führen. Manchmal können Sie aber auch Ausdruck einer Durchblutungsstörung des Herzens, einer Herzmuskelentzündung oder eines angeborenen Herzfehlers sein. Bei älteren Menschen sollte zudem abgeklärt werden, ob es sich nicht nur um Herzstolpern, sondern z.B. um Vorhofflimmern handelt.
Was erwartet Sie, wenn Sie sich mit Herzstolpern in meiner Sprechstunde vorstellen?
Ich werde zunächst genau mit Ihnen besprechen, wie häufig und in welchen Situationen das Herzstolpern auftritt und ob sonstige Hinweise für eine Herzerkrankung bestehen. Mittels Ruhe-EKG und 24-Std. - EKG kann ich das Herzstolpern darstellen und besser einschätzen. Im Herzultraschall schaue ich nach strukturellen Herzerkrankungen, die für das Herzstolpern verantwortlich sein können. Ggf. wird ein Belastungs-EKG durchgeführt, um das Verhalten der Extrasystolen unter Belastung zu prüfen. Eine Blutentnahme kann u.a. Kaliummangel, Schilddrüsenerkrankungen oder Entzündungen aufdecken.
Sprechen Sie uns an, ich berate Sie gerne!
Ihre Dr. Suvi Pedroso